Pressemitteilung
Die Turteltaube Beispiel für den Rückgang der Artenvielfalt
Die Turteltaube, der kleinste Vertreter der Taubenfamilie, eigentlich in ganz Europa und Asien zuhause, ist mittlerweile in ihrem Bestand stark gefährdet. Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft führt zum Verschwinden von Sträuchern, Hecken, Heidelandschaften, lichten Waldflächen und unbehandelten Wiesenflächen. Damit fehlen der Turteltaube zunehmend geeignete Nistflächen und das Nahrungsangebot zur Aufzucht des Nachwuchses wie z.B. Wildkräutersamen.
In einem gut besuchten Vortrag referierte Christian Kainz vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) am 29.01.2020 im Hotel Reiter in Wartenberg für die Ökologisch-Demokratische Partei über den „Vogel des Jahres 2020“. Die Turteltaube ist seit jeher bekannt als Symbol für die Liebe, nicht zuletzt wegen ihres „romantischen“ Balzverhaltens. Ihre Lebensbedingungen sind aber wenig romantisch. Ein Schicksal, dass sie mit vielen anderen Vögeln der Agrarlandschaft wie z.B. Feldlerche oder Rebhuhn teilt. Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft verschlechtert die Lebensbedingungen der Turteltauben enorm. Außerdem erlaubt die EU-Vogelschutzrichtlinie nach wie vor die Jagd auf Turteltauben in zehn EU-Staaten, obwohl das Ausmaß dieser Jagd nach Meinung von Experten schon lange nicht mehr nachhaltig ist. Die Zahl der jährlich geschossenen Vögel auf dem langen Weg zu ihrem Winterquartier in Afrika kann von der Art nicht mehr verkraftet werden. Hierzu sammelt der LBV Unterschriften für eine Petition für ein EU-weites Jagdverbot der Turteltaube unter der Internetadresse www.vogeldesjahres.de/petition.
Josephine Arnold wies für die ÖDP darauf hin, dass wieder Lebensräume für die Turteltaube geschaffen werden müssen. Das erfolgreiche Artenschutz-Volksbegehren sei dazu erst ein Anfang . Langfristiges Ziel muß es sein, durch eine gute kommunale Umsetzung wieder Lebensräume zu schaffen, in denen auch andere bedrohte Tier- und Vogelarten wieder einen Platz finden.