Pressemitteilung
Künstliche Intelligenz - Angstmacher oder Heilsbringer ?
Vieles lässt sich heute mit der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ (KI) effektiver und schneller als früher erledigen, so Prof. Dr.-Ing. Werner Wolf aus Ottobrunn bei seinem Vortrag am 20.03.24 im Erding. Deswegen muss man auch nicht grund-sätzlich Angst davor haben. Aber mit Intelligenz, mit Logik oder Systemverständnis hat die KI leider auch nichts zu tun. Deswegen ist die KI auch nicht der Heilsbringer zur Lösung zukünftiger Probleme, wie sie uns gerne von der Politik verkauft wird.
Als Einführung zum Thema zeigte der ÖDP-Ortsvorsitzende Felix Mayr, selbst Physiker, eine von der „KI“ erstellte Filmszene: eine junge Dame spaziert in einer japanischen Stadt. Was auf den ersten Blick verblüffend realistisch ausschaut, hat auf den zweiten Blick noch viele Fehler: Beim Gehen wechseln die Beine die Seite und eine Hand der Frau hat nur 4 Finger. Viele Teilnehmer mußten schmunzeln beim zweiten genaueren Hinsehen.
Letztlich ist die sogenannte „künstliche Intelligenz“ nur eine riesige Kopiermaschine
Diese Möglichkeit, eine „künstliche“ Realität zu erschaffen, hat aber letztlich nichts mit Intelligenz zu tun, stellte Prof. Dr. Werner Wolf klar fest. Man muß die „Künstliche Intelligenz“ nur mit genügend Datensätzen füttern, dann kommen gute Ergebnisse bei einer Filmszene oder auch bei einem so erstellten Text heraus. Was sich dabei beindruckend fortentwickelt hat, ist die Geschwindigkeit, mit der Computersysteme das mittlerweile erledigen. Was die „KI“ aber nicht hat, ist ein echtes Systemverständnis. Prof. Wolf bezeichnete die KI deshalb als „riesige Kopiermaschine“ und Chat GPT als „Digitalen Papagei“.
Füttert man solche Systeme mit fehlerhaften Datensätzen, ist die KI nicht in der Lage, die Fehler eigenständig zu finden und zu beheben. Genau hier liegen aber auch die Gefahren der KI.
Deshalb, so prognostizierte Prof. Wolf, wird auch das sogenannte „Autonome Fahren“ letztlich nicht umgesetzt werden können. Wo der Mensch in einer Unfallsituation intuitiv entscheidet, ob er bremst, ausweicht oder gegebenenfalls die Fahrbahn verlässt, kann die KI eine Entscheidung nur anhand der eingegebenen Datensätze vergleichen. Genau das ber wird nicht ausreichen für einen sicheren Betrieb, weil der Mensch als Verkehrsteilnehmer mit seinem individuellen sspontanen Verhalten nicht zuverlässig in das automatisierte System eingeplant werden kann.
Zum besseren Verständnis erläuterte Prof. Wolf auch für den Laien gut verständlich die mathematischen Grundlagen, die in jedem Computer verwendet werden, wie das Dualsystem als Grundlage von Rechenvorgängen und die Einführung von Logik-Schaltungen mit Transistoren.
Entscheidend für die heutige Bedeutung der Digitaltechnik sind aber die Fortschritte bei der Chip-Technologie seit etwa 1970: immer schneller, immer kleiner, immer billiger, immer energieärmer.
Die Kommunikationstechnik, die Wissensverarbeitung und die Robotik waren und sind die Nutznießer dieser rasanten technischen Entwicklung: smartphone, big data und Automatisierung in der Produktion sind dazu Beispiele.
Auf welche Daten die KI zugreifen darf, muss letztlich noch politisch geklärt werden
Für Prof. Wolf ist aus dem Blickwinkel des Naturwissenschaftlers die Bewertung der Digitaltechnik und ihrer Anwendungen einfach: es ist zunächst ein neutrales Werkzeug, dessen sich der Mensch zu seiner Unterstützung bei seinen Aktivitäten im Alltag bedient. Was momentan komplett fehlt, ist eine echte Technikfolgenabschätzung (z.B. Digitale Demenz) und auch eine Diskussion darüber, dass diese von Hochleistungsrechnern geleistete Arbeit auch Unmengen an Energie benötigt. Auch die Frage wie mit sensiblen Daten wie z.B.mit Patientendaten umgegangen werden darf, ist leider noch nicht befriedigend von der Politik gelöst.